Montag, 16. August 2010

1. Argument: Sind konsequente Vegetarier Extremisten ?

Vielfach werden Vegetarier und Vegetarierinnen, die immer konsequent zu ihrer Lebensweise stehen als Extremisten bezeichnet. Hingegen werden die Tierquälereien in den Schlachthöfen und Massenzuchtanstalten (=Tierfabriken) verharmlost.
Ist es wirklich extrem, wenn man Mitgeschöpfe, die man liebt oder respektiert, auch nicht «ausnahmsweise» umbringen lässt um Ihren toten Körper zu verspeisen? Ist es nicht viel extremer, ein Lebewesen bloss zur Befriedigung des eigenen Gaumens zu töten (oder töten zu lassen, was für das Tier keinen Unterschied macht)? lst es nicht etwas schizophren, wenn sogenannte Tierschützer und Tierfreunde sich um Haus- und Pelztiere kümmern, aber gleichzeitig gedankenlos Fleisch von sogenannten Schlacht- und anderen Nutztieren essen?
Ich glaube, dass es nicht zu extrem ist,
eine konsequente Tierfreundin, ein konsequenter Tierfreund zu sein und deshalb nicht nur bei sich zu Hause sondern auch auswärts und nicht nur offensichtliche Schlachtprodukte wie Schnitzel und Braten vollständig zu meiden, sondern auch z.B. zu Gelatine verarbeitete Knochen, aus denen Gummibärchen und Getreideriegel bestehen.
Vegetarier sind also meiner Meinung nach nicht zu extrem, sondern die konsequentesten Tierschützer, für die der Tierschutz nicht nur eine Freizeitbeschäftigung zur Beruhigung des eigenen Gewissens gegenüber der Tierwelt ist, sondern ein integrierter Bestandteil ihrer Lebensführung.
MM: In Diskussionen werden gerne auch Attribute wie "fanatisch" oder "radikal" o.a. benutzt, um den Vegetarier/Veganer als eine Person mit extremen Ansichten darzustellen. Ich frage mich oft, was daran verwerflich ist, a) konsequent zu sein und b) zu seiner Überzeugung zu stehen ? Die Wortwahl wird auch gerne von denen genutzt, die Tierrechtler am liebsten mit Terroristen vergleichen (und entsprechend rechtlich auch so behandeln), aber der Vergleich hinkt! Wie sieht es bspw. mit denen aus, die sich mit aller Konsequenz für Menschenrechte einsetzen oder gegen den Missbrauch von Schwachen (Kindern, Frauen) einsetzen ? Sind diese Leute auch "Extremisten" ? Es ist also wieder der Speziesismus, der es ermöglicht, die einen als Helden zu feiern und die anderen als Terroristen/Fanatiker/Extremisten abzustempeln.  

1 Kommentar:

  1. Extrem sind Menschen, die durch ihren Lebensstil ihre eigene Lebensgrundlage zerstören.

    - 50 % der weltweiten Getreideernte und
    - 90 % der weltweiten Sojaernte und
    - 40 % der weltweit gefangenen Fische werden an die „Nutztiere“ der Fleisch- und Milchindustrie verfüttert, was zum großen Teil sogar aus den „Hungerländern“ stammt, (80 % der hungernden Kinder leben in Ländern, die einen Nahrungsüberschuss produzieren, doch die Kinder bleiben hungrig und verhungern, weil der Getreideüberschuss an Tiere verfüttert bzw. exportiert wird.)

    * Love & peace for all sentient beings *

    AntwortenLöschen