Freitag, 20. August 2010

3. Argument: Der Mensch. Biologisch ein Fleischesser?

Behauptung:

Die Frage nach der Richtigkeit oder Falschheit des Fleischessens stellt sich gar nicht, da der Mensch schon rein biologisch kein Vegetarier ist.


Gegenargument: 

Biologisch ist der Mensch sehr vieles nicht, er ist zum Beispiel auch kein Telefonierer, Brillenträger oder Bücherleser. Biologisch sind wir nämlich Steinzeitmenschen, seit mindestens 730 000 Jahren organisch, d. h. körperlich als Art völlig unverändert. Dennoch hat sich seit der Steinzeit einiges geändert. Heute können wir telefonieren, Brillen tragen und Bücherlesen. Und dies scheint auch kein Widerspruch zu sein. Jedenfalls habe ich noch niemanden sagen hören: "Warum liest du ein Buch, das haben wir in der Steinzeit doch auch nicht gemacht!"

Donnerstag, 19. August 2010

"Jonathan, du hast mein Leben ruiniert!"

Seit gestern haben wir auch das Buch "Tiere essen". Es wird einem Bestseller durchaus gerecht, ich habe nur kurz reingelesen, ist aber gut geschrieben. 



Ein lesenswertes Interview mit JSF findet sich auf der VeBu Seite:

http://www.vebu.de/menschen/interviews/464-qjonathan-du-hast-mein-leben-ruiniertq

Der Vegetarierbund hat übrigens als Experte bei der deutschen Übersetzung unterstützt und die Zahlen/Statistiken aus den USA mit aktuellen Zahlen aus Deutschland ergänzt:


Dienstag, 17. August 2010

2. Argument: Die Menschen kommen zuerst

Behauptung: 

Solange es auf der Welt so viel menschliches Leid gibt, ist es geradezu unverantwortlich, unsere Energie mit Fragen in bezug auf die richtige Behandlung von Tieren zu vergeuden. Zunächst müssen einmal die viel wichtigeren menschlichen Probleme gelost werden. Danach können wir uns darm auch mit Fragen hinsichtlich des richtigen Umgangs mit Tieren befassen.

Gegenargument: 

A)  Wer sich nicht der Mühe unterzieht, die wirkliche Situation der Tiere, d. h. die diesbezüglich relevanten Fakten kennenzulernen, der kann überhaupt nicht beurteilen, ob es sich hier um weniger wichtige Probleme als bei Menschen handelt. (Peter Singer)

B) Wenn man sich diejenigen Menschen näher ansieht, die auf der grösseren Wichtigkeit der menschlichen Probleme beharren, so stellt man fest, dass diese Argumentation offenkundig nur als Ausrede und Entschuldigung dafür herhalten muss, weder für Menschen noch für Tiere etwas zu tun. (Peter Singer)

Jonathan Safran Foer - Sein Buch "Tiere Essen" und die Folgen

Es ist schon erstaunlich, was die Veröffentlichung dieses Buches bewirkt hat! Schon alleine in den USA wurde das Buch "Eating Animals" von Bestseller-Autor Jonathan Safran Foer sehr kontrovers diskutiert und hat einen ähnlichen Medienhype ausgelöst. Mit dem Release der deutschen Ausgabe schiessen augenblicklich hierzulande die Artikel zum Thema Vegetarismus, Tierrechte wie Pilze aus dem Boden.
Auch wenn Safran Foer in seinem Buch "Tiere Essen" etwas gemässigter als viele Tierrechtler mit dem Thema umgeht ("Donnerstags kein Fleisch"), so bewirkt es dennoch, dass sich die Presse und damit hoffentlich auch die Öffentlichkeit mit dem moralischen Status der Tiere befasst. Dafür ist es das allemal wert!


"Der amerikanische Autor Jonathan Safran Foer holt mit seinem Bestseller «Eating Animals» den Vegetarismus ins Zentrum der Gesellschaft. Nichts ist so unwiderstehlich wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist." (Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung )


Hier einige der Artikel, die ich jetzt mal ad-hoc zusammengetragen habe:

Montag, 16. August 2010

Exkurs: Was ist Speziesismus ?



Viele haben den Begriff schon gehört, aber nicht alle können damit was anfangen. Daher hier der Versuch, einer einfachen Begriffserklärung.



Der Begriff wurde erstmals 1970 von Richard Ryder geprägt. Analog zu Rassismus und Sexismus bedeutet der Begriff "Speziesismus" ein Vorurteil oder eine parteiische Haltung zugunsten der Interessen der Angehörigen der eigenen Spezies und gegen jene der Angehörigen einer anderen Spezies.

Das Prinzip der Gleichheit erfordert, dass ein Leid und ein ähnliches Leid eines anderen Lebewesens gleich zählen.


Rassisten verletzen das Prinzip der Gleichheit, indem sie den Interessen von Angehörigen ihrer eigenen Rasse größeres Gewicht beimessen,

1. Argument: Sind konsequente Vegetarier Extremisten ?

Vielfach werden Vegetarier und Vegetarierinnen, die immer konsequent zu ihrer Lebensweise stehen als Extremisten bezeichnet. Hingegen werden die Tierquälereien in den Schlachthöfen und Massenzuchtanstalten (=Tierfabriken) verharmlost.
Ist es wirklich extrem, wenn man Mitgeschöpfe, die man liebt oder respektiert, auch nicht «ausnahmsweise» umbringen lässt um Ihren toten Körper zu verspeisen? Ist es nicht viel extremer, ein Lebewesen bloss zur Befriedigung des eigenen Gaumens zu töten (oder töten zu lassen, was für das Tier keinen Unterschied macht)? lst es nicht etwas schizophren, wenn sogenannte Tierschützer und Tierfreunde sich um Haus- und Pelztiere kümmern, aber gleichzeitig gedankenlos Fleisch von sogenannten Schlacht- und anderen Nutztieren essen?
Ich glaube, dass es nicht zu extrem ist,