Freitag, 27. August 2010

6. Argument: Die Tiere werden human getötet. Kurz und schmerzlos

Behauptung: 

Die Tiere werden human getötet. Kurz und schmerzlos

Gegenargument: 

Wieso müssen dann viele Kühe mit Elektroschocks zur Schlachtung getrieben werden, wenn diese Prozedur schmerzlos wäre? Glaubst du ernsthaft, daß Tiere keinen Schmerz spüren, wenn sie getötet werden? Wie erklärst Du Dir dann die Todesschreie? Soll das ein Halleluja sein? Und selbst falls der Schlachtakt relativ kurz sein sollte, was auch nicht immer der Fall ist, folgt danach immer noch der Tod. Wenn du wählen könntest zwischen einem kurzen "schmerzlosen" Tod und dem Leben, was würdest du nehmen? Ein Schlachter, der einsah, daß Tiere doch Schmerzen empfinden, benutzte einen anderen Argumentationsansatz: "Weshalb soll die Fähigkeit, Schmerzen empfinden zu können, Wesen in eine höher zu bewertende Stellung befördern? Ich glaube, daß diese Fähigkeit von der Evolution nur aus pragmatischen Gründen etabliert wurde." Das heißt für ihn, egal ob Schmerz oder nicht, getötet wird trotzdem. 
Da unterscheiden sich Vegetarierinnen von Schlachtern.
Wir wollen eben keinem Individuum Schmerz zufügen, ob das Wesen dadurch nun höhergestellt ist oder nicht. Ich möchte die Ameise auch nicht über den Menschen stellen, aber versuche trotzdem, nicht absichtlich eine Ameise zu zertreten.

In Großbritannien hat das regierungseigene Aufsichtskomitee, »Farm Animal Weifare Council« (FAWC), im Jahresbericht von 1984 festgestellt, daß das Wohlergehen der Tiere in britischen Schlachthöfen »geringe Priorität« genießt. Kritisiert wurden u.a. die »besorgniserregende Ignoranz« der Angestellten, sowie die anhaltende und unnötige Verwendung elektrischer Stachelstöcke, um die Tiere zu treiben. Es wurde als »sehr
wahrscheinlich« angenommen, daß die Betäubungsmethoden vor dem Töten nicht ausreichen, um die Tiere schmerzunempfindlich zu machen. Insgesamt wurden 117 Verbesserungsvorschläge gemacht, von denen bis jetzt nur wenige umgesetzt wurden.

Doch die Schlachtbedingungen sind nicht der springende Punkt. Töten ist Unrecht und wird immer Unrecht bleiben - egal wie »human« es auch durchgeführt wird. Würden wir jemals einen Kindermörder von seiner Schuld freisprechen, weil er seine Opfer »human« getötet hat?

MM: Wie "kurz, schmerzlos und human" das ganze in einem Schlachtbetrieb (in Baden-Württemberg) vonstatten geht, hatte der SWR vor einiger Zeit gesendet. Mit Undercover-Aufnahmen der Tierrechtsorganisation PeTA wurde schockierendes Bildmaterial gezeigt, wonach das Schlachten seinem Namen gerecht wird: Brutal und schonungslos. Bei 20% der Tiere funktioniert die Betäubung nicht ordnungsgemäß was zur Folge hat, dass die Tiere quasi bei lebendigem Leib Ihre Zerstückelung mitbekommen. Wer glaubt, das sind Ausnahmen täuscht sich leider: Im Akkord werden Tiere getötet und zerlegt, lt. Schlachthofbetreiber "kann das nunmal vorkommen" :-O Mehr Infos zu "Tierquälerei im Schlachthof" unter http://www.peta.de/web/schlachthofbawue.2926.html

Bilderserie von Thomas Ausili: The Hidden Death

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