Freitag, 27. August 2010

6. Argument: Die Tiere werden human getötet. Kurz und schmerzlos

Behauptung: 

Die Tiere werden human getötet. Kurz und schmerzlos

Gegenargument: 

Wieso müssen dann viele Kühe mit Elektroschocks zur Schlachtung getrieben werden, wenn diese Prozedur schmerzlos wäre? Glaubst du ernsthaft, daß Tiere keinen Schmerz spüren, wenn sie getötet werden? Wie erklärst Du Dir dann die Todesschreie? Soll das ein Halleluja sein? Und selbst falls der Schlachtakt relativ kurz sein sollte, was auch nicht immer der Fall ist, folgt danach immer noch der Tod. Wenn du wählen könntest zwischen einem kurzen "schmerzlosen" Tod und dem Leben, was würdest du nehmen? Ein Schlachter, der einsah, daß Tiere doch Schmerzen empfinden, benutzte einen anderen Argumentationsansatz: "Weshalb soll die Fähigkeit, Schmerzen empfinden zu können, Wesen in eine höher zu bewertende Stellung befördern? Ich glaube, daß diese Fähigkeit von der Evolution nur aus pragmatischen Gründen etabliert wurde." Das heißt für ihn, egal ob Schmerz oder nicht, getötet wird trotzdem. 

Dienstag, 24. August 2010

5. Argument: Könnte man Tiere nicht auch leidensfrei aufziehen und töten?

Behauptung: 

Die Fleischproduktion ist nicht notwendig mit Leiden verbunden. Man könnte die Tiere auch so aufziehen und töten, dass ihnen dabei kein Leiden zugefügt wird. Deshalb ist Fleischessen auch nicht grundsätzlich falsch.

Gegenargument: 

5.1 Es bedarf schon einer ziemlichen Selbstüberlistung, um hieraus eine Rechtfertigung für das Fleischessen abzuleiten. Denn die entscheidende Frage ist ja überhaupt nicht: «Kann man Tiere prinzipiell leidensfrei aufziehen und töten?», sondern: «Wie werden die Tiere tatsächlich aufgezogen und getötet?» Und Tatsache ist, dass das Fleisch, das wir im Geschäft oder Supermarkt kaufen, von Tieren stammt, die im Leben und beim Sterben gelitten haben. Die Frage ist also nicht: «Ist es überhaupt richtig, Fleisch zu essen?», sondern: «Ist es richtig, dieses Fleisch zu essen?» (Peter Singer)

Wer sein konkretes Fleischessen mit einer angeblichen prinzipiellen Möglichkeit, Tiere leidensfrei aufzuziehen und zu töten, rechtfertig, der handelt wie der, der kleine Kinder als Heizmaterial verwendet und sich dabei damit rechtfertig, dass er auch Holz nehmen könnte.

Sonntag, 22. August 2010

4. Argument: Menschen haben schon immer Fleisch gegessen!

Behauptung:

Menschen haben schon immer Fleisch gegessen!

Gegenargument: 

Wir stammen von den (meist) vegetarischen Menschenaffen ab. Die meisten Menschen wollen auf die Zeit hinaus, in der unsere Vorfahren Mammuts gejagt haben. Solch ein Tier wurde aber sehr selten gefangen und eine Jagd konnte bis zu einem Monat dauern. Einige Fleischesserinnen bemerken, daß im Winter in einem deutschen Wald nie genug Essbares gefunden werden könnte. Das stimmt. Zeitweise, vor allem im Winter und in einigen Regionen ist es schlicht nicht möglich, immer genug Pflanzen zu finden. Dies war auch einer der Gründe für die niedrige Lebenserwartung von 20-25 Jahren. Ist das erstrebenswert? Heute ist die Technik und Wissenschaft so weit ausgereift, daß wir ohne weiteres in der Lage sind, uns nur von Pflanzen zu ernähren. Die Evolution stoppt nicht und wer will sich schon zurück entwickeln und mit einem Bärenfell auf Bärenjagd gehen?